Usch

Zuerst einmal möchte ich mich kurz vorstellen und erzählen, wie ich zum Frankfurter Entenstammtisch kam:

Ich heiße  Usch Schumacher und bin seit 2006 beim Treffen in Frankfurt dabei, anfangs ohne Ente und erst seit 2008 stolze Besitzerin von "Paula" 
Mein Bruder Rainer war damals schuld - er infizierte mich in den frühen 80ern mit seinen verschiedenen Enten und seitdem ließ mich die Entomanie nicht mehr los! Natürlich gab es keine lange Diskussion, als ich mich für mein erstes Auto entschied und kaufte mir im zarten Alter von 21 Jahren eine gut erhaltene froschgrüne Ente. Das erste Erlebnis mit meinem "Paulinchen" 4 Wochen später, war ein unfreiwilliger Rücktransport aus einem aufregenden Urlaub, der eher eine Odysee durch französiche Werkstätten war, von St. Tropez aus auf einem Autoanhänger nach Hause! Die Franzosen wollten mir damals aus mir unerfindlichen Gründen den kompletten Motor austauschen - zu Hause grinste mein liebes Brüderchen nur, und hatte innerhalb von wenigen Minuten den Schaden behoben! Meine zweite Ente baute ich mir aus einer beigen sowie meiner alten grünen zusammen und fuhr mit "Paulinchen II." durch die Lande. Um mich herum waren alle werdenden Eltern damit beschäftigt, sich auf dem Automarkt nach einem dicken Kombi umzusehen, da in Golf, Fiesta und den anderen Kleinwagen wohl kein Kinderwagen unterzubringen war - ich verstand das alles nicht, war doch der Kofferraum von meinem besten Stück groß genug, um den Kinderwagen meiner Tochter und auf dem Vordersitz einen damals noch riesigen Kindersitz unterzubringen. Selbst die verschiedenen Zelturlaube waren kein Problem und der komplette Einkauf sowie ein 3 x 4 m großer, dicker Berberteppich gingen auch hinein. Allerdings war es ein schweres Unterfangen, den Teppich aus der Ente wieder hinaus zu bekommen und ich erinnere mich noch an das gequälte Gesicht des Teppichverkäufers beim Einladen!

Leider musste ich 1992 schweren Herzens meine grün-weiße Pol-Ente auf dem Schrottplatz begraben und erhob damals noch viele Jahre lang die Hand zum nostalgischen Gruß, wenn ich einer Ente begegnete.

2006 wollte ich meiner Freundin Romy nun eine besondere Freude zu ihrem 40igsten Geburtstag machen und war auf der Suche nach einer Leih-Ente für ein Wochenende, da wir früher immer gemeinsam entweder in ihrer Charleston Ente oder mit meinem Paulinchen II. die Lande unsicher machten. Die Suche führte mich nach langem Hin- und Her durch viele Internetseiten und Foren zu Uwe vom Entenstammtisch Frankfurt und er bot mir doch tatsächlich seine Dolly-Ente für ein Wochenende an zum stolzen Preis von einem Kästchen leckerem Gerstensaft! Und so kam es, daß wir zu zweit im Frühjahr durch alte Gefilde fuhren, voller Melancholie unter Tränen den typischen Ölgeruch einatmeten, in alten Erinnerungen schwelgten und uns in der Ente durch das lecke Dach vom warmen Frühlingsregen nassregnen ließen. Die rote Ente, die wir dabei am Straßenrand stehen sahen, befand sich kurze Zeit danach in Romys Besitz und 2008 fand "Paula", die Charleston-Ente aus dem Odenwald ihren Weg zu mir nach Hause.

Heute fahre ich, im Gegensatz zu früher, mein Entchen nicht bei Schnee und Eis - sie steht in einer Garage (mein Vater hat sogar extra für Paula seinen heißgeliebten Traktor zur Seite geräumt) und wird gehegt und gepflegt. Sie ist 21 Jahre alt und ich möchte sie noch möglichst lange fahren, denn wenn sie mal groß ist, möchte sie gerne ein Oldtimer werden, hat sie mir zugeflüstert und ich würde mich sehr freuen, wenn dieser Traum wahr wird!